§. 085. von der Reformation bis zum Zeitalter Ludwigs Xiv. 175
ist, zu bekämpfen und Armuth und Bescheidenheit zu preisen. Heftiger in seinen Angriffen, aber weniger vollendet in Form und Darstellung ist Erasmus Alberus, Erasmus der in seinen Fabeln eben so gegen Ablaßhandel, Klerus und Papstthum- wie gegen 11533.
‘ Wiedertäufer, Schwärmer, Sectirer und das Interim eifert. — Mehr aufs Weltliche und auf den Staat gerichtet erscheint die Satire in dem der griechischen Batracho-myomachie (§. 70) nachgebildeten Froschmäusler des Georg Rollenhagen (aus £2-1609 i dem Brandenburgischen). Sein Vorbild ist der Reinecke Fuchs und seine Absicht, mit : Lachen die Wahrheit zu sagen.
Bröseldieb, der Sohn des Mäusekönigs Parteckfrefser, kommt an den Hos des Froschkönigs i Sehbolt Bausback, wird freundlich aufgenommen, erzählt den Fröschen Mancherlei vom Treiben I der Mäuse und läßt sich von den Fröschen erzählen. Bei einer Wasserfahrt auf dem Rücken des ! Froschkönigs kommt Bröseldieb ums Leben, was einen blutigen Krieg zwischen den Mäusen und Fröschen verursacht. Das Gedicht ist in drei Bücher getheilt. In dem ersten erzählt die Maus,
| wie es in ihrem Staat zugehe, und scheint die Lehre begründen zu wollen, daß Alles seine natür-I liehen Feinde habe. In dem zweiten werden an die Fabel vom Könige der Frösche Unter«
| suchuugen über die Vortheile der Republik, Aristokratie und Monarchie angeknüpft und dabei gelehrt, wie nothwendig es sei, den Storch (Kaiser Karl V.) und den Beißkopf (den Papst) fern zu halten. Das dritte behandelt das Kriegswesen in der epischen Darstellung der Kämpfe zwischen den Fröschen und Mäusen. — Anfangs mehr in der Art eines Thierepos gehalten, mit j treuem Anschmiegen an die Natur, nimmt das Gedicht im Verlauf immer mehr den Charakter | einer Satire an.
Auch die Sammlungen deutscher Sprichwörter durch Johann Agricola, ”9^° den Mitverfasser des Interims (tz. 607), und durch S eb. Fran ck aus Donauwörth, Seb. Frans j einen vielseitigen Schriftsteller und Geschichtschreiber von Wiedertäuferischen Ansichten, f 1545’ j gehören in die Klasse der Volksliteratur dieser Zeit. Ihren Fußtapfen folgte der Heidel-
- berger Jul. Wilh. Zinkgres durch seine Sammlung deutscher Witzreden, Sentenzen | und Anekdoten („Apophthegmata, scharfsinnige Sprüche der Deutschen"), die von
Opitz ihrer vaterländischen Tendenz wegen gepriesen wurden. Auch als lyrischer Dichter
- hat sich Zinkgref durch seine Lieder ausgezeichnet.
§. 685. Religiöse Richtung der Literatur. Luthers Einfluß, i Die Volksliteratur mit ihrer derben Sprache, ihren formlosen Versen (Knittelversen)
| ohne Silbenmaß, ihrem satirischen Muthwillen fand ihren Abschluß mit der Begründung | der Reformation in der zweiten Hälfte des sechszehnten Jahrhunderts. Durch diese I Begebenheit wurde der Sinn der Menschen mehr auf das Kirchliche und Religiöse ge-[ lenkt; der Volkshumor, der sich besonders gegen die vornehmen Stände, gegen Adel und j Klerus gewendet hatte, verlor seine Unbefangenheit und Naivetät und überließ dem i ernsteren Zeitgeiste das Feld. In der Wissenschaft wie in der Dichtkunst trat das ] Religiöse in den Vordergrund. Luther selbst bahnte den Uebergang. Eine aposto-\ Iifche Natur von volkstümlicher Kraft und Beredsamkeit hat er sowohl in seinen prosaischen Schriften (Streit- und Flugschriften, Predigten, Tischreden u. dgl.) und in seiner »Übersetzung der Bibel (§. 573), als auch in seinen Kirchenliedern ganz und gar $ Form und Charakter der Volksliteratur beibehalten, aber zugleich das religiöse Element als das Gebiet der schriftstellerischen Thätigkeit aufgestellt, und da er für die nächste I Folge in Allem Muster und Vorbild war, so kam die Dichtkunst wieder größtentheils in | die Hände der Geistlichkeit oder doch unter den Einfluß der Kirche und Religion. Die I Lyrik wendete sich fast ausschließlich dem Kirchenlied zu, das nunmehr den Meister»
I gesang in sich aufnahm und das leichtfertige Volkslied verdrängte. Ueber ein Jahr-I hundert dichtete man im protestantischen Deutschland, wo die Bildung hauptsächlich ihren 1 Sitz hatte. geistliche Lieder zum Theil von großer Innigkeit und religiöser Wärme,
!l meistens mit Benutzung der Psalmen des Alten Testaments und älterer Kirchengesänge, mitunter auch aus unmittelbarer religiöser Begeisterung. Zu den berühmtesten Dichtern solcher kirchlichen Lieder gehörten im protestantischen Deutschland Paul Gerhard und
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\2. Afrika. Allgemeine Übersicht.
21
Der nordöstliche Teil des südafrikanischen Hochlandes ist von zahl-
reichen großen Binnenseeen bedeckt; der größte, der Viktoria-See
(zu Ehren der englischen Königin Viktoria genannt), genau unter
dem Äquator, nordwestlich von ihm der Albert-See, im 8. der
Tanganika und Nyassa, zwei lang gestreckte Seeen. Zwischen dem
Viktoria-See und der Küste erhebt sich der höchste Berg Afrikas, der
schneebedeckte Kilima-Ndscharo, 6000 in.
In Nord-Afrika finden sich einige größere Tiefebenen, namentlich
im N. und No. Der größte Teil ist aber ebenfalls Hochland, wenn
auch im allgemeinen niedriger als Süd-Afrika. Nur im 8o. erhebt
sich das wilde und unzugängliche Hochland von Abeffynien oder
Habesch bis zu einer Höhe von 40oo rn; in: Sw. das Kamerun-
Gebirge, dessen höchster Gipfel 4200 in; im Nw. der Atlas, das
einzige Kettengebirge Afrikas.
Flüsse Afrikas. In das Mittelländische Meer fließt:
1. Der Nil, der längste Fluß Afrikas; er wird von zwei Quell-
flüssen gebildet, dem Weißen Nil, der aus dem Viktoria-See und
dem Blauen Nil, der auf dem Hochland von Habesch entspringt.
Beide vereinigen sich bei Chart u m. Der Nil bildet bei feinem Ausfluß
in das Mittelländische Meer ein ausgedehntes und fruchtbares Delta.
Zum Atlantischen Ozean fließen:
2. Der Senegal; 3. der Gambia; 4. der Niger, ebenfalls
mit einem ausgedehnten Delta in den Meerbusen von Guinea mündend.
5. Der Kongo, in seinem Oberlauf Luälaba genannt, kürzer als
der Nil, aber noch wasserreicher, entspringt aus den ostafrikanischen
Seeen. 6. der Oranje-Fluß mit dem Vaal.
In den Indischen Ozean mündet: 7. der Sambesi.
Die meisten afrikanischen Flüsse fließen während des größten Teils
ihres Laufes auf den Hochplateaus, durchbrechen dann deren Ränder
in Wasserfällen (Viktoria-Fälle des Sambesi) oder Stromschnellen und
ergießen sich nach kurzem Lauf durch die Küstenebenen ins Meer. Eine
Ausnahme macht nur der Nil, der in seinem Unterlauf eine längere,
jedoch ganz schmale Tiefebene durchfließt; sein Ober- und Mittellauf
sind aber ebenfalls reich an Stromschnellen.
Afrika ist, da es größtenteils in der heißen Zone liegt, der
heißeste aller Erdteile. In den Gegenden nahe dem Äquator
besteht kein Unterschied zwischen Sommer und Winter, sondern man
unterscheidet eine trockene und eine Regenzeit. In der Nähe
der Wendekreise regnet es überhaupt sehr selten, und finden sich daher
hier ausgedehnte Wüsten.
Wüsten heißen Gegenden der Erde, welche wegen
Mangels an Regen fast ganz ohne Pflanzenwuchs sind.
Von Tieren sind über fast ganz Afrika verbreitet: Der Löwe, das
größte aller Raubtiere, „der König der Tiere", der Leopard, die
Hyäne, die riesigen Dickhäuter, vor allem der afrikanische Elefant, der
wegen seiner Stoßzähne, die das Elfenbein liefern, gejagt wird, das
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Extrahierte Personennamen: Luälaba
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Viktoria-See Albert-See Afrikas Nord-Afrika Afrikas Afrikas Afrikas Viktoria-See Senegal Gambia Niger Guinea Indischen_Ozean Afrika Afrika
9. Süd-Amerika.
15
die von hier durch Franz Drake sdreks nach Europa verpflanzt ist.
Unter den Tieren ist vor allem das Lanía, das als Lasttier und seines
Fleisches und seiner Wolle wegen als Haustier gehalten wird, für die
Bevölkerung von Wichtigkeit. Von Raubtieren kommt hier der Puma,
eine kleine mahnenlose Löwenart, vor, und bis in die höchsten Höhen
erhebt sich der Kondor, die größte Geierart.
Bergländer von geringerer Höhe finden sich in Süd-Amerika noch
zwei: das ausgedehnte Brasilianische Dergland im 0. und das
Bergland von Guyana im N. Der ganze übrige Teil von Süd-
Amerika ist ein ausgedehntes, zusammenhängendes Tiefland, das in
drei Abschnitte zerfällt, die nach den drei größten Flüssen benannt
sind, die Ebenen des Orinoco, des Amazonenstroms und des
La Plata oder Parana.
Eine Ebene, welche sich nicht höher als 200 m über
den Meeresspiegel erhebt, wird Tiefebene, eine höher
als 200 m gelegene Hochebene oder Plateau genannt.
Eine Tiefebene von großer Ausdehnung heißt Tiefland,
eine Hochebene mit den sie einschließenden oder auf
ihnen sich erhebenden Gebirgen Hochland.
Die drei Hauptflüsse Sud-Amerikas führen ihre Gewässer dem
Atlantischen Ozean zu. Der größte und wasserreichste Fluß, uicht
nur Amerikas, sondern der ganzen Erde, ist der Amazonenstrom, in
seinem Oberlauf Marañon smaranjons genannt. Er entspringt auf
den Anden, fließt anfangs nordwärts, wendet sich beim (Eintritt in die
Ebene nach 0. und mündet genau unter dein Äquator in ein weites Mün-
dungsbecken. Nebenflüsse: von links der Rio Negro (d. h. schwarzer
Fluß), von rechts der Rio Madeira smaderas (d. h. Nutzholz-Fluß).
Der Parana entspringt im Brasilianischen Bergland, fließt nach 8.,
biegt aber kurz vor der Mündung nach 0. um; sein trichterförmig er-
weitertes Mündungsbecken heißt Rio de la Plata (d. h. Silber-
fluß). Nebenflüsse: r. Paraguy, l. Uruguay. (Welches das
rechte und linke Ufer eines Flusses ist, bestimmt man,
indem man flußabwärts schaut.) Die Ebenen des Orinoco
und La Plata fiitö weite, baumlose Grasebenen, am Orinoco Llanos
sljanoss, am La Plata Pampas genannt, auf denen zahllose Herden
von Rindern nnö Pferden, die aber erst von den Europäern eingeführt
und z. T. hier verwildert sind, weiden. Die Ebene des Amazonen-
stromes dagegen ist von dichten Urwäldern, den Selvas (lat. silva),
bedeckt, die infolge der massenhaften Schlinggewächse, welche sich von
Baum zu Baum ziehen, fast undurchdringlich sind. Hier leben zahl-
reiche buntfarbige Papageien und Kolibris, und in Herden zusammen
die wickelschwänzigen Affen; von den Raubtieren ist der Jaguar wegen
seiner Stärke und Gewandtheit besonders gefürchtet; in den Flüssen
zahlreiche Kaiman-Krokodile.
Die Staaten Süd-Amerikas:
1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, fast die Hälfte von
Süd-Amerika (Gebiet des Amazonenstroms und das Brasilianische
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Extrahierte Personennamen: Süd-Amerika Franz_Drake Franz Süd-Amerika
Extrahierte Ortsnamen: Europa Süd-Amerika Guyana Amerika Amerikas Brasilianischen_Bergland Uruguay La_Plata La_Plata_Pampas Brasilien
12 Vierter Kursus.
und Herbst. Auch die Verderben bringenden heißen Winde aus dem
Innern treten hier seltener auf. Dichte Wälder bedecken daher die Bergketten, reiche Weiden die zwischengelagerten Hochebenen.
^n Oueeusland wiegen Araukarien (eine subtropische Nadelholzgattuna) und I atmen, weiter |ubhch Akazien und Eukalypten, in den höheren Teilen der Gebirqe suchen und Fichten vor. Besonbers reiche Vegetation hat bic Umgebung von Sybueh. Bis zu Höhen von 100 130 m erhebt sich hier die Eucalyptus amyg-dalina, baumartige Farne bilben das Unterholz.
^hr auffallend ist der Mangel an Nahrungspflanzen in ganz
Australien. Keine einzige des Anbaus werte Pflanze fand sich vor
Ankunft der Europäer. Dagegen gewähren die Baumarten mannigfachen Nutzen. Sehr geschätzt ist das sehr harte Holz der Kasuarinen (Elsenholz). Viele Eukalypten liefern Gummi. Gegenwärtig find mit
Zutem Erfolg europäische Getreide- und Obstarten angepflanzt.
Sehr eigenartig ist die Tierwelt Australiens. Die Säugetierfauna besteht fast ausschließlich aus Beuteltieren. Von Raubtieren ist nur eine wilde Hundeart, der Dingo, vorhanden; Affen, Nagetiere, Huftiere fehlen ganz. Jetzt sind jedoch europäische Haustiere eingeführt.
Unter bert Beuteltieren ist das herbenweife anstretenbe Känguruh, das sich mit Hilfe seines starten Schwanzes sprungweise fortbewegt, und das schwerfällige, an Gestalt und Größe unserm Dachs ähnliche Wombat besonbers bemerkenswert. Dazu kommen das merkwürbige Schnabeltier uttb der Ameisenigel, die Charaktere der Säugetiere und Vögel in sich vereinigen. Unter den Vögeln sinb der Emu, eine Kasuarart mit ganz verkümmerten Flügeln und haarartigen Febern, und der Leierschwanz besonbers auffalleub. Sehr reich ist Australien ferner an schön gefärbten Tauben und Papageien (Kakabus, Wellensittich). Schlangen sinb häufig, darunter viele giftige. In den mngebenben Meeren zahlreiche Meersäugetiere, Wal- uttb Fimtsisch, Robben, und an bett Küsten Qiteenslanbs der merkwürbige Dngong.
§ 68. Bevölkerung und Staaten Australiens.
Die Ureinwohner Australiens und Tasmaniens sind Australneger. Ihre Hautfarbe ist mattschwarz bis dunkel schokoladenbraun; der Haar- und Bartwuchs stark, das Haar dunkelbraun, kraus und oft verfilzt, aber nicht wollig, wie bei den Negern Afrikas; die Nase breit, die Lippen dick, aber nicht aufgeworfen, die Oberlippe vielmehr oft überhängend. Die Gliedmaßen sind auffallend lang, dünn und wenig muskulös, aber sehr elastisch und beweglich.
Die Australneger stehen auf einer sehr nieberen Kulturstufe. Die Natur des Laubes, der Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser zwingen sie zu Wanbertmgett in kleinen Trupps und machen jebe staatliche Bilbung unmöglich. Als Nahrung bient ihnen alles irgenb Genießbare. Beeren, Wurzeln, die Körner einzelner Grasarten, Wurzeln und Schnecken bilben die wesentlichen Bestanbteile ihrer Nahrung, boch wissen sie, wo Gelegenheit dazu vorhanben, auch Jagb uttb Fischerei geschickt zu betreiben. Die Bekleibmtg ist äußerst bürstig. Auch die Wohnungen bestehen oft nur aus Wättbett von Flechtwerk zum Schutz gegen Wtnb. Als Waffen führen sie Speere, Keulen und das aus dem harten Eisenholz geschnitzte Wurfholz, den Bumerang, der, richtig geworfen, in kreisförmiger Bahn zum Schützen zurückkehrt. Den Europäern traten die Australier anfangs meist frieblich entgegen, würden aber von biefen oft auf das grausamste verfolgt und suchten dann natürlich gleiches mit gleichem zu vergelten. Die Zahl der Australneger war stets gering uttb hat sich durch die Verfolgungen seitens der Europäer noch mehr verminbert; man schätzt ihre. Zahl auf 50—60000.
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§ 70. Polynesien.
15
Die von Sw. nach No. langgestreckte, wenig gegliederte Süd-insel wird ihrer ganzen Länge nach von einem mächtigen Kettengebirge, den Neuseeländischen Alpen, durchzogen. Zahlreiche Gipfel desselben ragen in die Regionen ewigen Schnees auf, und gewaltige Gletscher steigen von ihnen bis tief in die Täler hinab. Höchster Gipfel der Mount Cook 3800 in. An den Küsten kleine, sehr fruchtbare Ebenen. Die Nordinsel ist reicher gegliedert, im allgemeinen von viereckiger Gestalt. Nach Nw. entsendet sie eine Halbinsel, die im Nordkap endet und nur durch den schmalen Isthmus von Auckland [Aflaend] mit der Hauptinsel verbunden ist. Vulkanische Bildungen sind auf der Nordinsel sehr verbreitet. Zahlreiche Kraterseen, Schlammvulkane, heiße Quellen und Sprudel und die merkwürdigen, gefrorenen Kaskaden gleichenden Kieselsinter-Terrassen, die den Absätzen heißer Quellen ihre Entstehung verdanken.
Die ursprüngliche Pflanzen- und Tierwelt Neuseelands ist außerordentlich ärmlich; namentlich fehlt es fast vollständig an Nahrungspflanzen. Doch vollzieht sich neuerdings durch Einführung europäischer Pflanzen- und Tierarten, die hier trefflich gedeihen, eine vollständige Umgestaltung. Ein Farnkraut, Pteris esculenta, unserem Adlerfarn ähnlich, war vor der europäischen Einwanderung fast die einzige eßbare Pflanze. Farne spielen in Neuseeland überhaupt eine große Rolle und sind vielfach baumartig entwickelt. Unter den Waldbänmen ist die nur auf der Nordinsel verbreitete Kaurifichte die wichtigste. Noch ärmlicher ist die Tierwelt. Säugetiere fehlen fast ganz. Unter den Vögeln ist der Kiwi, ein dem Emu ähnlicher, flügel- und schwanzloser Vogel von der Größe eines Huhnes, der merkwürdigste. Der Riesenvogel Moa, dessen gewaltige Knochen man noch jetzt häufig findet, war schon vor Ankunft der Europäer ausgerottet.
Die Bewohner Neuseelands, die Maoris (ao als Diphthong zwischen a und au zu sprechen), find polynefifchen Stammes (f. folg. §). Sie find stattliche, kräftige Gestalten mit harten Gesichtszügen, die durch die früher allgemein übliche Tätowierung einen besonders wilden Ausdruck erhielten. Tapferkeit, ritterlicher Sinn und Arbeitsamkeit zeichnen sie aus; auch der Sinn für Musik und Poesie ist bei ihnen wohl entwickelt. Doch war Kannibalismus auch bei ihnen allgemein verbreitet. In Berührung mit den Europäern haben sie sich rasch zu höherer Gesittung aufgeschwungen und zum Christentum bekehrt. Durch die Kriege mit den Engländern, denen sie in ihren befestigten Dörfern lange erfolgreich Widerstand lasteten, ist ihre Zahl sehr vermindert. Man zählt noch 45000, die meisten auf der Nordinsel.
Die englische Bevölkerung nimmt rasch zu und zählt bereits 60 0 0 00 Seelen. Hptst. der Kolonie Wellington [Uehmgten] an der Südspitze der Nordinsel. Auckland, frühere Hptst. Die größte Stadt ist D u n e d i n [3)5nebin] auf der Südinsel; in der Nähe Goldlager.
A
§ 7v. Polynesien.
Mit dem Namen Polynesien bezeichnet man die Gesamtheit der über den Stillen Ozean zerstreuten Inseln östlich von Melanesien und den Philippinen. Sie sind rein ozeanisch.
Ihrer Beschaffenheit nach zerfallen sie in zwei Gruppen, vulkanische und Koralleninseln. Die ersteren sind hoch und besitzen zum Teil noch tätige Vulkane; die letzteren sind ganz niedrig
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§ ?«*. Die Anden.
25
der Anden besitzt daher zahlreiche mächtige Gletscher, die zum Teil bis zum Meere herabsteigen.
Die Anden sind die Heimat der Kartoffel. Das Vorkommen dieser und des Kaffavestrauchs ermöglichten es den Bewohnern der Hochflächen der Anden, Ackerbau zu treiben und sich dadurch zu höherer Kultur emporzuschwingen. Unter den sonstigen Charakterpflanzen der Anden seien die Cinchonabäume erwähnt, deren Rinden das wirk-samstemittel gegen Fieber, Chinin, enthalten.
Unter den Tieren der Anden ist das wichtigste das Lama, das jetzt nur noch gezähmt vorkommt und als Lasttier für den Verkehr im Hochgebirge fast von gleicher Bedeutung ist, wie sein Stammverwandter, das Kamel, für die Reisen in der Wüste. Auch sein Fleisch und seine Wolle werden benutzt. Weit feinere, seidenglänzende Wolle liefern seine nächsten Verwandten, das Alpako und das zierliche, in feinem Ban fast einer Antilope gleichende Vikuna swifunja]. In den höchsten Regionen des Gebirges herrscht der Kondor, der größt«
Raubvogel der Erde.
1. Ute Anden von Chile. Die hohe, im S. meist hoch hinauf gut bewaldete (Araukarien) Hauptkette verläuft streng nordsüdlich. Der südliche Teil des Kammes ist mehrfach tief eingeschnitten, im N. dagegen fehlt es an brauchbaren Übergängen. Höchster Gipfel der A c o n c a g u a, 7000 in, der höchste Berg Amerikas, ein erloschener Vulkan. Im N. fällt die Hauptkette in Terrassen zum Meer ab und
Anden
Bolvria,
Fig. 3.
bildet hier die infolge Regenmangels vollkommen vegetationslose Salz-wüste Atacama. Durch die reichen Lager von Chilisalpeter, von Suber- und Eisenerzen besitzt dieselbe trotzdem für Chile einen hohen Wert. Weiter südlich begleiten reiche, wohlangebaute Ebenen den Fuß des Gebirges. Vom Meere werden dieselben durch eine schmale, niedrige Küstenkette getrennt. Diese durchzieht weiter südlich die Insel Chrloe und einige kleinere Inseln, setzt dann wieder aufs Festland über und tritt nun an die Stelle der hier nach 0. abschwenkenden Hauptkette.
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§ 75. Das östliche Südamerika. 29
Iii. Das Tiefland des Amazonenstroms ist das größte zusammenhängende Tiefland der Erde. Der Ama;onenstrom, der wasserreichste aller Flüsse, im Oberlaufe Maraüon genannt, betritt sogleich nach Überwindung der Pongos die Tiefebene. Trotz seiner noch sehr starken Strömung wird er hier bereits schiffbar. Er hält im allgemeinen eine westöstliche Richtung ein; nahe der Mündung wendet er sich etwas nordwärts und mündet unmittelbar unter dem Äquator in einen weiten, mit zahlreichen Inseln erfüllten Mündungstrichter. ^ Ein Arm wendet sich zu dem etwas südlicher mündenden Rio Parä. Nebenflüsse: l. Rio Negro mit dem Branco und dem vom Orinoco kommenden Casiquiare [^afifiar-e]; r. Rio Madeira [Madera] und Tapajoz.
Fast das ganze Tiefland des Amazonenstroms ist mit dichten Urwäldern, den Selvas bedeckt, die durch die zahlreichen Schlingpflanzen (Lianen) fast undurchdringlich werden, so daß Verkehr zwischen den einzelnen Ortschaften nur auf den Flüssen stattfinden kann.
Iv. Das Vergland von Guyana hat ebenfalls plateauartigen Charakter. Das Meer erreicht es nirgends, sondern wird durch einen breiten Tieflandsstreifen von demselben getrennt. Die Küste von der Mündung des Amazonenstroms bis zu der des Orinoco ist ganz flach, sumpfig und von dichten Mangrovewaldungen bedeckt, daher äußerst ungesund (Malaria, gelbes Fieber) und hafenarm.
Die Mangrovebäume bilden durch die von ihren Ästen zum Boden herabsteigenden Luftwurzeln undurchdringliche Dickichte.
V. Das Tiefland des Orinoco ist das kleinste der südamerikanischen Tiefländer. Es nimmt den Streifen zwischen den Anden von Colombia und Venezuela einerseits, dem Bergland von Guyana andererseits ein. Zum größten Teil ist es von baumlosen Steppen, hier Llanos [Ljtmos] genannt, bedeckt. Während der Regenzeit schießen die Gräser bis zu Manneshöhe empor und bieten den Rindviehherden reiche Weiden; während der trockenen Jahreszeit aber verdorrt alles. Der Orinoco entspringt am Südabhang des Berglandes von Guyana, umfließt dasselbe in weitem Bogen und mündet mit einem breiten Delta in den Atlantischen Ozean. In seinem Oberlauf tritt eine merkwürdige Flußteilung (Bifurkation) ein; ein Teil des Wassers des Orinoco fließt als Casiq uiar e dem Rio Negro zu.
Die Urwälder des tropischen Südamerika sind reich an nutzbaren Bäumen. Unter den zahlreichen Palmenarten sei die Elfenbeinpalme erwähnt, deren steinharte Nüsse das sogenannte vegetabilische Elfenbein liefern, ferner der Kantfchnkbaum (Siphonia elastica) eine Euphorbiacee, deren Milchsaft zu Kautschuk erhärtet, und die brasilianischen Färbehölzer. Unter den vielen buntfarbigen Blumen seien die zahlreichen Orchideen hervorgehoben, die hier meist als Schlinggewächse auftreten. Auf den Flüssen und Seen Guyanas die riesige Wasserrose Victoria regia. Die Tierwelt des tropischen Amerika ist charakterisiert durch den Mangel an größeren Säugetieren, den Reichtum an Baumtieren, buntfarbigen Vögeln und Infekten. Außer dem Jaguar und Puma ist der Tapir das einzige große. Säugetier Zahlreich sind dagegen die wickelschwänzigen Affen und die kleinen, zierlichen Krallenaffen. Unter den Fledermäusen die blutsaugenden Vampire. Unter den Vögeln spielen Papageien, darunter die großen laugschwänzigen Aras und die Amazonenpapageien, ferner Kolibris und die großschnäbeligen Tukans die Hauptrolle. Sehr
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30
vierter Kursus.
groß ist die Zahl der Reptilieu. Besonders bemerkenswert sind die beiden Riesenschlangenarten, die Königsschlange (Boa coustrictor) und die im Wasser lebende Anakonda. Daneben zahlreiche Giftschlangen und in den Flüssen Kaiman-Krokodile. Unter den großen Eidechsenarten werden die Leguans ihres Fleisches wegen geschätzt. Die Insekten nehmen z. T. riesige Formen an, so der Herknleskäser und der leuchtende Laternenträger, eine Zikadenart. Eine schlimme Plage für die Bewohner der Fluß- und Küstenniederungen sind die Schwärme der unseren Stechflieaen verwandten Moskitos.
Staaten:
1. Die Vereinigten Staaten von Brasilien, früher Kaiserreich unter einer Nebenlinie des portugiesischen Königshauses, seit der Revolution von 1889 Föderativrepublik. Größe: 8^ Millionen qkm, Einwohner: 16^ Millionen, darunter gegen 10 Millionen Neger und Mulatten. Dichter bevölkert ist nur der Küstenstreifen von Kap Roque südwärts. Die zentralen Staaten Amazonas und M a t t o G r o s s o sind größtenteils von freien Indianern bewohnt, die sich dürftig von den Früchten des Urwaldes und den Erträgnissen der Jagd und Fischerei nähren. Ihre Gesamtzahl wird auf 600 000 geschätzt. Am bekanntesten sind die Botokuden, benannt nach dem Holzklotz (Botoke), den sie in die Unterlippe einschieben.
Haupterzeugnis Brasiliens ist Kaffee, der auf den Hochstächen des Berglandes vortrefflich gedeiht. Fast die Hälfte der gesamten Kaffee-produktion der Erde fällt auf Brasilien. In den Flußtälern und in der Nähe der Küsten wird Zuckerrohr, Tabak und Baumwolle gebaut. Wichtige Handelsartikel sind ferner Farbhölzer und Kautschuk. In den südlichen, außerhalb der Tropenzone gelegenen Staaten Paranä, Sa. Catharina und Rio Grande do Snl wird Ackerbau (namentlich Mais, Hülsenfrüchte, Kassave) und Viehzucht getrieben. Hier zahlreiche deutsche Ackerbaukolonien. Hptst. Brasiliens ist Rio de Janeiro [Jcmertt], 700000 Einw., die erste Handelsstadt Südamerikas, namentlich durch den Kaffeehandel bedeutend, in herrlicher Lage an einer weiten Bucht, die von Bergketten mit phantastischen Bergformen (Zuckerhutberg) umgeben wird. Nördlich von Rio de Janeiro im Jnnnern der Staat Minas Geraes, mit lebhaftem Bergbau auf Gold und Edelsteine (Diamanten, Amethyste). Weitere Hafenstädte sind Porto Alegre an der Laguna de los Patos im Staate Rio Grande du Sul, San tos, nächst Rio de Janeiro der wichtigste Ausfuhrhafen für Kaffee, Bahia, 250000 Einw., Pernambuco, 190000 Einw.
2. Guyana, europäischer Kolonialbesitz. Im 0. das französische Guyana, Deportationskolonie, durch ihr mörderisches Klima berüchtigt, Hptst. Cayenne; in der Mitte das niederländische (Surinam), im W. das englische.
3. Venezuela, Föderativrepublik, der von Bürgerkriegen am meisten heimgesuchte Staat Südamerikas, umfaßt den östlichen Teil des Berglandes von Guyana, die Ebene des Orinoco und den nordöstlichen Teil des Andengebietes nebst der Umgebung des Sees von Maracaibo. Kaffee- und Kakaobau; auf den Llanos Rinderzucht. Hptst. Earäcas,
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Extrahierte Personennamen: Catharina Janeiro Venezuela
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Vierter Kursus.
Nördlich eines Querbruches, der vom Pangani durchflossen wird, steigt die gewaltige alte Vulkanmasse des Kilima-Ndscharo, des höchsten Berges von Afrika, in mehreren Terrassen in die Höhe. Über der letzten erheben sich die beiden mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Gipfel, im 0. zackig und zerrissen der Mawensi, im W. der höhere Kibo, 6010 m, ein schöner abgestumpfter Kegel.
Die Massai-Steppe im 0. des großen Grabens ist sehr öde und vegetationsarm; im W. desselben dagegen finden sich vielfach reiche und fruchtbare Gebiete, so namentlich die Landschaften Unjam-wesi im 8. und Karagwe im W. des Victoria-Njansa. Die letztere wird vom Kagera, dem eigentlichen Quellfluß des Nil, durchströmt.
Sehr groß ist der Wildreichtum des oftafrikanischen Steppengebietes, das in dieser Beziehung wohl von keiner anderen Gegend Afrikas übertreffen wird. Große Herden von Antilopen, Büffeln, Zebras, Giraffen und Straußen tummeln sich aus beit weiten Flächen. Daneben fehlen natürlich auch die großen Raubtiere, Löwe, Leopard und Hyäne, nicht. Elefant und Nashorn sind im Waldgebiet häufiger. Hier auch zahlreiche Affen. In allen Flüssen Flußpferde und Krokodile.
Das Klima von Deutsch-Ostafrika ist ein echt tropisches. Beständig heiß ist es freilich nur an der Küste, wo die Temperatur selbst nachts selten unter 250 sinkt. Ein solches Klima wirkt natürlich auf die Bevölkerung, namentlich die Europäer, erschlaffend. Auch herrschen zur Regenzeit viele Krankheiten. Aus dem Hochland sind die jährlichen und namentlich die täglichen Wärmeschwankungen sehr viel bedeutender, daher das Klima den Europäern zuträglicher. Die mittlere Jahrestemperatur des Hochlandes beträgt etwa 20 °.
Die Bevölkerung Dentsch-Ostafrikas bilden vorwiegend Bantuvölker, meist friedliche, Ackerbau treibende Stämme, deren wirtschaftliche Entwickelung bisher gehemmt wurde durch die Sklavenjagden der Araber und durch die Einfälle räuberischer Nomaden von 8. und N. Solche sind einmal die Mafiti und Wah ehe, den Kaffern verwandte Bantu-Stämme, die am oberen Rufidschi und südlich desselben ihren Sitz haben und von hier aus die Karawanenstraßen nach dem Innern beunruhigten. Noch gefürchteter waren die Massar, ein den Galla verwandter Stamm, von den Negern schon äußerlich leicht unterscheidbar durch das spitze, vortretende Kinn, schmale Lippen, schmale, spitze Nase und weicheres Haar. Von ihrem eigentlichen Sitz, dem Leikipia-Plateau, streiften sie oft weit nach S., um ihren Viehstand durch Beraubung der Bantu-Stämme zu vermehren. Die Mafiti und Wahehe sind jetzt durch mehrfache Expeditionen der deutschen Schutztruppe völlig niedergeworfen, auch die Massai nach N. zurückgedrängt.
Die Bevölkerung der Küste ist ziemlich gemischt. Die Hauptmasse bilden die Suaheli, ein mit Arabern stark vermischter Bantu-Stamm. Neben den Suaheli finden sich an der Küste zahlreiche Araber (meist Großgrundbesitzer) und indische Kaufleute, welche noch jetzt den Handel mit dem Innern größtenteils in Händen haben. Europäer zählt man nur etwa 2000.
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40 vierter Kursus.
südöstlichen Hauptkette. Nach Nw. geht das Gebirge in ein welliges Plateau über, das sich zum Ohio und dem Ontario-See sanft abdacht.
Der nördliche Abschnitt der Appalachien führt keinen einheitlichen Namen. Die Ketten streichen zunächst direkt südnördlich (Längstal des Hudsott), lenken später wieder in die ursprüngliche N0.-Richtung ein.
Die Appalachien, wie die angelagerten Plateaus, sind meist dicht bewaldet, nur in den industriellen Gebieten hat bereits eine starke Abholzung stattgefunden.
Die Wälder des östlichen Nordamerika zeichnen sich durch einen außerordentlichen Reichtum an Formen aus, gegen welchen die Wälder des Nordens der Alten Welt und namentlich Europas ärmlich erscheinen. Besonders artenreich sind die Eichen; auch die Koniferen sind in zahlreichen Arten vertreten, obgleich deren Haupt-gebiet weiter nördlich liegt; in der südlichen Hälfte die großblütigen Magnolien und Trompetenbäume. Die zahlreichen Schlinggewächse geben den Wäldern häufig ein tropisches Ansehen. Die Wälder Nordamerikas beherbergen manche eigenartige Tierformen, so den Waschbären, das Stinktier und das Opussum, eins der wenigen außerhalb Australiens vorkommenden Beuteltiere.
Der ganze Westabhang der Alleghanys wird von ausgedehnten Kohlenfeldern begleitet; die bedeutendsten bei Pittsburg in Pennsylvania. Mehrere kleinere, aber zum Teil sehr ergiebige Kohlenlager finden sich an der Ostseite des Gebirges, z.b. nördlich von Philadelphia. Reiche Lager von Eisenerzen treten sowohl im Alleghany-Gebirge, wie in der Umgebung des Champlainstschaemplaen^-Sees auf. Endlich sind seit 1859 zahlreiche Petroleumquellen erbohrt, namentlich in der Umgebung von Pittsburg und von Buffalo am Erie-See.
Die nordöstliche Küste der Vereinigten Staaten ist außerordentlich reich an Häfen. Ihr nördlichster Abschnitt ist eine niedere Steilküste voll felsiger Buchten. Weiterhin ist die langgestreckte Insel Long Island der Küste vorgelagert, die nur durch den zuletzt fast fluß-nrtig sich verschmälernden Lang Island Sound [Song Eilaend (Saimd] vom Festland getrennt ist. Dann wird die Küste flach. Aber Zwei Buchten, welche zwischen sich die Halbinsel Delaware einschließen, greifen tief in die Küste ein; östlich derselben die Delaware-Bai, westlich die weit tiefere Chesapeakestschesaplk^-Bai. Die Küsten zeigen zahlreiche Einschnitte, und von den drei in dieselbe mündenden Strömen Susquehanna, Potömak und James-River erweitern sich die beiden letzteren vor ihrer Mündung schlauchartig, so daß sie weit hinauf mit Seeschiffen befahren werden können. Südlich der Chesapeake-Bai treten die Alleghanys immer mehr von der Küste zurück und lassen für eine breite Tiefebene Platz. Die Küsten derselben sind flach, hafenarm, sumpsig und fieberreich, in ihrer nördlichen Hälfte von ausgedehnten Haffen begleitet. Die Nehrungen, welche denselben vorgelagert sind, springen in Kap Hatteras weit nach 0. von_
Staaten:
1. Die nordöstlichen Staaten Matne [Meit], New Hampshire \Nju Haempfchir], Vermont [Wennent] haben wenig ergiebigen Acker-
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Extrahierte Ortsnamen: Ohio Nordamerika Europas Nordamerikas Pittsburg Pennsylvania Philadelphia Pittsburg Erie-See Island Island Vermont